Still sitz ich an des Hügels Hang,
Der Himmel ist so klar,
Das Lüftchen spielt im grünen Tal,
Wo ich beim ersten Frühlingsstrahl
Einst, ach, so glücklich war.
Wo ich an ihrer Seite ging
So traulich und so nah,
Und tief im dunkeln Felsenquell
Den schönen Himmel blau und hell,
Und sie im Himmel sah.
Sieh, wie der bunte Frühling schon
Aus Knosp’ und Blüte blickt!
Nicht alle Blüten sind mir gleich,
Am liebsten pflückt’ ich von dem Zweig,
Von welchem sie gepflückt.
Denn alles ist wie damals noch,
Die Blumen, das Gefild;
Die Sonne scheint nicht minder hell,
Nicht minder freundlich schwimmt im Quell
Das blaue Himmelsbild.
Es wandeln nur sich Will und Wahn,
Es wechseln Lust und Streit,
Vorüber flieht der Liebe Glück,
Und nur die Liebe bleibt zurück,
Die Lieb’ und ach, das Leid!
O wär ich doch ein Vöglein nur
Dort an dem Wiesenhang!
Dann blieb’ ich auf den Zweigen hier,
Und säng ein süsses Lied von ihr,
Den ganzen Sommer lang.
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I sit silently on the hillside.
The sky is so clear,
the breezes play in the green valley
where once, in the first rays of spring,
I was, oh, so happy.
Where I walked by her side,
so tender, so close,
and saw deep in the dark rocky stream
the fair sky, blue and bright,
and her reflected in that sky.
See how the colourful spring
already peeps from bud and blossom.
Not all the blossoms are the same to me:
I like most of all to pluck them from the branch
from which she has plucked.
For all is still as it was then,
the flowers, the fields;
the sun shines no less brightly,
and no less cheerfully,
the sky’s blue image bathes in the stream.
Only will and delusion change,
and joy alternates with strife;
the happiness of love flies past,
and only love remains;
love and, alas, sorrow.
Oh, if only I were a bird,
there on the sloping meadow!
Then I would stay on these branches here,
and sing a sweet song about her
all summer long.
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